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Sakugawa Sensei

Der große Meister Tode Sakugawa Sensei (auch: Sakugawa Kanga oder Sakugawa Shungo) ließ sich nie festlegen und legte sehr viel Wert auf die Einstellung seiner Schüler. Eben dies war es, was unseren Sensei bewegte, seit er begann Karate zu erlernen.

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Shorin-Ryu

Sakugawa ist Meister des Shorin-Ryu gewesen, welches sehr stark vom Shaolin Kung-Fu (Vitalpunkstimulation und „klebende Hände“) geprägt war. Shorin ist die okinawanische Aussprache für Shaolin. Shorin-Ryu, was übersetzt so viel bedeutet wie „junge Waldschule“, wird somit als Oberbegriff für alle Kampfkünste und Stile geführt – unabhängig von ihrem Inhalt oder Ursprung aus Shuri oder Tomari. Zahlreiche Meister lebten und unterrichteten diese Stile auf Okinawa; die wichtigsten Inhalte waren dabei das geheimnisvolle Buch Bubishi und die drei „Kranich-Kata“ Happoren, Hakufa und Neipai.

Die verschlüsselten Inhalte dieser Kata waren die Griffe und Hebel des okinawanischen Karate, die Lehre der Vitalpunktstimulation (Kyushojutsu und Tuite), die Technik der klebenden Hände (chinesisch: Chi Sao, japanisch: Kakie) und die Systeme der Wiederbelebung (Kuatsu). Diese Inhalte werden bis heute nur an ausgewählte und vertrauenswürdige Personen (Uchi-Deshi: „innerer Schüler“) weitergegeben.

Der erste bekannte Meister des Shorin-Ryu war somit Sakugawa. Er wurde am 5. März 1733 in Akata, Shuri (heute Naha) auf Okinawa unter dem Namen Teruya Kanga als Sohn einer einfachen Familie geboren. Um 1750 begann er sein Studium der Kampfkünste unter dem Mönch Takahara Peichin, der ein Experte im Kobudo gewesen ist. 1756 wurde er dann als Schüler von Kushanku angenommen. Bei ihm blieb Teruya Kanga sechs Jahre lang und lernte eine Variante der Kata Kushanku – später bekannt als Sakugawa no Kushanku – kennen und übertrug diese in das Stilkonzept der Shuri-te.

Für seine Verdienste auf Okinawa erhielt Teruya Kanga in der Folge den Adelstitel Sakugawa Peichin verliehen und als dann im Jahre 1762 auch noch sein erster Lehrer, der Mönch Takahara Peichin,starb, nahm er – auf dessen Bitte hin – noch den den Beinamen Tode an. Seitdem nannte er sich Tode Sakugawa.  Mit der Gründung einer eigenen Schule in Shuri legte er dann schlussendlich den Grundstein für das sich wenige Jahre später entwickelnde Shorin-Ryu.

Des Weiteren reiste Sakugawa mehrmals in seinem Leben nach China, um seine Kunst zu vervollkommnen und sich nach alter chinesischer Tradition ausbilden zu lassen. Heute führt man seine Auffassung der traditionellen Kampfkunstinhalte und seine nachweisbare Betonung der inneren Kampfkunstinhalte genau darauf zurück.

Ebenso gilt Sakugawa als Begründer der okinawanischen Dôjô-Kun. Demnach hielt Tode Sakugawa seine Kata stets geheim und lehrte sie erst, wenn er von der inneren Einstellung eines Schülers überzeugt war. Zudem war er gegen das Prinzip der Spezialisierung und sagte:

„Ein Meister des Karate muss in allen Dingen des Lebens bewandert sein. Ein Spezialist ist jemand, der immer mehr von immer weniger versteht.“

Da wir unser Karate auch so verstehen wählten wir Sakugawa als Namensgeber unserer Schule. Zusammen mit den Shotokan Kata lebt sein Geist und seine Dôjô-Kun nun in unserem Dôjô weiter und begleitet uns sowohl im Training als auch im Alltag!